Tipps für ein spannendes Vorleseerlebnis
Liebe Eltern,
am 17.November 2023 findet der bundesweite Vorlesetag statt. Das Motto in diesem Jahr ist "Vorlesen verbindet".
Vielleicht nutzen Sie diesen Tag, um Ihrem Kind, oder auch noch weiteren Kindern, ein besonderes Vorleseerlebnis zu schenken.
Im Folgenden haben wir aus den Ideen der Seite www.vorlesetag.de ein paar Vorschläge
zusammengestellt. Auf der genannten Seite finden sie auch Tipps für die Lektüre und weiteres Material.
Wir wünschen allen einen tollen Vorlesetag.
DIE
VORLESESTUNDE...
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Die Vorlesestunde sollte nicht länger als 45 bis 60
Minuten dauern, wobei auf die reine Vorlesezeit
bei Kindern im Vorschulalter nicht mehr als ca. 10 Minuten, bei Kindern im Grundschulalter nicht
mehr als ca. 20 Minuten entfallen sollten.
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Neben dem zentralen Element – dem Vorlesen – gehören zu
einer guten Vorlesestunde auch
Gespräche mit den Kindern und
Aktionen rund um das Buch.
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Suchen Sie sich einen ruhigen, angenehmen
Ort, an dem Sie mit den Kindern gemütlich und
bequem sitzen können.
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Als Sitzordnung bietet sich ein Halbkreis an, sodass die Zuhörer Ihnen
gegenübersitzen und
beim Zeigen von Bildern im Buch alle gleich gut sehen
können.
DIE VORLESEGRUPPE...
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Die Vorlesegruppe sollte möglichst nicht aus viel mehr als zehn
Kindern bestehen und die Altersunterschiede innerhalb der Gruppe sollten nicht zu groß sein. Je kleiner die Gruppe, desto leichter
ist es für die Kinder, sich auf das Zuhören zu konzentrieren, und für Sie auf die Bedürfnisse der einzelnen
Kinder einzugehen.
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Wenn an der Vorlesestunde auch Kinder teilnehmen, deren
Muttersprache nicht Deutsch ist, ist es sinnvoll ein Buch mit vielen Bildern und wenig
Text auszuwählen. Fragen Sie die Kinder immer mal wieder, ob sie alles verstanden haben, und
erklären eventuell schwierige Wörter. (...)
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Sprechen Sie vorab mit Ansprechpartnern, die Ihre
Zielgruppe gut kennen, zum Beispiel Erzieher oder Lehrer. So können Sie auf die Individualität
der Gruppe eingehen.
DIE VORLESEGESCHICHTE...
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Wichtig ist: die eigene Freude am Vorlesen! Wählen Sie ein Kinderbuch aus, das Ihnen selbst Spaß macht.
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Sie sollten das Buch, das Sie vorlesen, ganz genau
kennen. Nur dann fühlen Sie sich sicher und können sich ganz auf die Vorlesesituation
konzentrieren.
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Wählen Sie Bücher aus, die für das Alter der Gruppe
geeignet sind. Orientieren Sie sich am Alter der Hauptfiguren der Geschichte: Aus ihrem
Verhalten lässt sich oft auf eine Altersspanne schließen. (...)
WIE LESE ICH AM BESTEN VOR?
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Viele Vorlesebücher – vor allem für ältere Kinder – sind zu lang für eine 10 bis 20-minütige Lesung. Suchen Sie also vorab passende Textstellen aus; oft bietet sich der Anfang einer
Geschichte an. Markieren Sie lange, beschreibende Passagen –
diese können Sie einfach überspringen oder in ein paar Sätzen selbst erzählen. Besonders
lebendig lassen sich hingegen Textstellen mit wörtlicher Rede vorlesen. Üben Sie den ausgewählten
Auszug zuhause und markieren Sie sich Pausen.
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Lesen Sie den Text nicht in einem Stück vor. Kinder
möchten gerne Fragen und Gedanken einbringen. Haben Sie Geduld, betrachten Sie
Zwischenrufe oder Äußerungen als Anregungen. Stellen Sie auch selbst immer mal
wieder Fragen an die Kinder, so ist Ihnen
die Aufmerksamkeit der kleinen Zuhörer sicher.
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Beachten Sie beim Vorlesen die
Reaktionen der Kinder. Wenn es
Ihnen passend erscheint, dürfen Textabschnitte gekürzt, ausgeschmückt und variiert
werden.
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Geschichten, die primär aus Text und weniger Bildern
bestehen, können Sie für Ihre Zuhörer veranschaulichen und greifbar machen. Bringen Sie Gegenstände mit, die in
der Geschichte vorkommen oder dazu passen, und zeigen Sie diese an den
passenden Stellen.
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Bei Büchern mit vielen Bildern lässt sich die Geschichte gut in eigenen Worten erzählen
und die Kinder können mit Zwischenfragen (z. B. „Was seht ihr
hier?“) in die Lesestunde miteinbezogen werden.
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Falls beim Vorlesen mal Unruhe bei den Kindern aufkommt,
lassen Sie sich nicht beirren. Reagieren Sie auf die Störung mit kleinen Tricks: Halten
Sie Augenkontakt zu unruhigen
Kindern, sprechen Sie diese eventuell gezielt an („Was
meinst du?“). Zappelige Kinder werden meistens etwas ruhiger, wenn sie in direkter Nähe zum
Vorlesenden sitzen.
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Nehmen Sie sich Zeit für Gespräche im Anschluss an das Vorlesen. Sprechen Sie mit den
Kindern über das Gelesene und beantworten Sie ihre
Fragen.
WIE LESE ICH EIN SACHBUCH VOR?
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Greifen Sie am besten ein bestimmtes Thema aus dem Buch heraus, z. B ein bestimmtes Tier.
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Fragen Sie die Kinder am Anfang, was sie über dieses Tier bereits wissen („Wisst ihr, wie groß ein
Elefant werden kann?“) oder lassen Sie die Zuhörer raten, was sich unter einem besonders kuriosen Namen oder
Phänomen verbergen könnte („Was glaubt ihr, was ein Wasserstaubsauger ist?“).
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Lösen Sie die Frage auf indem Sie die entsprechende
Stelle aus dem Sachbuch vorlesen. Dazu können passende Bilder aus dem Buch gezeigt werden
(„Schaut mal, so sieht eine Posthornschnecke aus“). Längere Textstellen sollten immer wieder
mit Zwischenfragen oder eigenen Ergänzungen aufgelockert werden. So bleibt die Lesung
interaktiv und Sachbücher werden zum spannenden Vorleseerlebnis.